Die Schweiz produziert im Winter deutlich weniger Strom als sie verbraucht. Es fehlt also im Winter Strom, der importiert werden muss. Und diese Tatsache dürfte sich in den nächsten Jahren deutlich verstärken, wenn im In- und Ausland Kern- und Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden.
Deshalb ist es wichtig, Lösungen zu finden, um im Winter zusätzlichen Strom aus erneuerbaren Quellen zu produzieren. Die alpine Solar-Grossanlage in den Glarner Alpen leistet dazu einen Beitrag: Sie produziert rund dreimal mehr Strom in den Wintermonaten, als eine vergleichbare Solaranlage im Mittelland.
Die Solaranlagen im Flachland liegen während der Wintermonate häufig unter einer Nebeldecke – in hohen Lagen gibt es viel weniger Nebel und damit mehr Sonneneinstrahlung. Ausserdem haben es Solarpanels gerne kalt. Der Wirkungsgrad von Solarmodulen ist bei tiefen Temperaturen höher als wenn es heiss ist. Und schliesslich wird das Sonnenlicht von der Schneedecke reflektiert, was zu einer höheren Solarstrom-Ausbeute führt. Das nennt man Albedo-Effekt. Zudem ist der Neigungswinkel der Staumauer optimal für die Solarstromproduktion im Winter.
Dank der Glarner Bergsonne liefert die Solaranlage auf der Muttsee-Staumauer besonders während der Wintermonate viel Strom. Axpo Projektleiter Christian Heierli erklärt, welche Möglichkeiten es gibt, den fehlenden Winterstrom zu ersetzen: «Man kann den fehlenden Strom – soweit vorhanden – importieren, man kann die saisonalen Speicher ausbauen oder man kann witterungsunabhängige Kraftwerke bauen. Ein weiterer wichtiger Beitrag liefern alpine Solaranlagen.»